Stufenklassifikation nach Systematik

Im Rahmen der Projektplanung für die Neuerstellung oder Aktualisierung einer Leitlinie sollte frühzeitig eine Entscheidung über die geplante Stufenklassifikation („S-Klassifikation“) nach dem Regelwerk der AWMF getroffen werden (1-3).

Mit dem S-Klassifikationsschema der AWMF werden die Klassen S1-Handlungsempfehlung sowie S2e-, S2k- und S3-Leitlinie unterschieden. Das „S“ steht dabei für das Ausmaß der angewandten Systematik im Entwicklungsprozess einer Leitlinie (siehe Einführung: Was sind Leitlinien? und Abbildung 1). Jede Klasse steht somit für ein bestimmtes methodisches Konzept, das für die Anwendenden nachvollziehbar dargelegt werden muss.

Formate und Verbreitung von Leitlinien

Einreichung zur Publikation bei der AWMF

Die Wahl der Klasse richtet sich nach der Frage, wie viel Aufwand zweckmäßig und umsetzbar ist. Dabei ist der Bedarf an Legitimation für die Umsetzung der Leitlinie (Überzeugung der Zielgruppe) zu berücksichtigen. Bei der Wahl einer höheren S-Klassifikation im Rahmen der Aktualisierung einer Leitlinie ist die Anpassung an die entsprechende Methodik zu berücksichtigen. 

Aktualisierung

AWMF-Regeln für das Leitlinienregister

Stufenklassifikation S1

Stufenklassifikation S2e und S2k

Stufenklassifikation 3

Bezug zum AGREE II-Instrument

Keines

Hilfen und Tipps

Abb. 01: Leitlinien-Stufenklassifikation nach Systematik

­­Literatur

  1. Lorenz W. 1. Richtlinienpapier: Was sind Leitlinien? Dtsch Ges Chir (Mitteilungen). 1999;4:288-90.
  2. Helou A, Lorenz W, Ollenschläger G, Reinauer H, Schwartz FW. Methodische Standards der Entwicklung evidenz-basierter Leitlinien in Deutschland - Konsens zwischen Wissenschaft, Selbstverwaltung und Praxis. Z Arztl Fortbild Qualitatssich. 2000;94:330-9.
  3. Muche-Borowski C, Kopp I. Wie eine Leitlinie entsteht. Z Herz- Thorax- Gefäßchir. 2011;25:217-23.

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