Klarheit und Gestaltung
- Nutzung eines Templates für eine strukturierte Präsentation der Leitlinie (siehe Templates der AWMF für S2e-, S2k- und S3-Leitlinien) für die Neuerstellung und Aktualisierung)
- Präsentation von Empfehlungen in einem strukturierten Format (siehe Abb. 9-11)
Abbildung 10: Beispiel-Präsentation von Empfehlungen in einer S3-Leitlinie mit Evidenzbewertung nach GRADE
Quelle: Konsultationsfassung S3-Leitlinie Analkarzinom, AWMF-Registernummer 081-004OL
(Stand: Juni 2020)
Abbildung 11: Beispiel-Vorlage für eine Empfehlung einer S3-Leitlinie mit Evidenzbewertung nach Oxford 2011 aus Template S3-Leitlinie
Abbildung 12: Beispiel-Vorlage für eine Empfehlung einer S2k-Leitlinie (hier Empfehlungsgrad nur mit Pfeilsymbol)
- Darstellung eines leitliniengerechten Versorgungsablaufs in Form eines klinischen Algorithmus in konsequent konditionaler Logik: „wenn-dann“ (wenn möglich mit Angabe von Evidenz- und Empfehlungsgraden) siehe Abb. 12 als Beispiel.
Abbildung 13: Beispiel: Orientierung am Versorgungsablauf: Klinischer Algorithm
Nutzung digitaler Werkzeuge für die strukturierte Erstellung, Verwaltung und Verbreitung von Leitlinien. Beispiele:
MAGICapp: app.magicapp.org oder
GRADEpro https://gradepro.org
Beide basieren auf der GRADE-Methodik und eignen sich demzufolge vor allem für Leitliniengruppen, die bei der Leitlinienentwicklung GRADE nutzen.
Externe Begutachtung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der externen Begutachtung, z.B.
- eine öffentliche Konsultationsphase: Die Leitlinie wird für eine bestimmte Zeit, z.B. 6 Wochen für die (Fach-)Öffentlichkeit zur Kommentierung bereitgestellt inkl. eines strukturierten Kommentierungsbogens. Dies kann parallel auf der Seite der federführenden Fachgesellschaft und im AWMF-Leitlinienregister erfolgen (ggf. mit Verlinkung). Die Aussendung erfolgt an alle beteiligten Organisationen mit der Bitte um Weitergabe an deren Mitglieder. Zu prüfen ist ggf. eine Ausweitung des Verteilers z.B. an einschlägige Medien oder übergeordnete Institutionen.
- eine Konsultationsphase durch Peers (z.B. im Rahmen der Verabschiedung der Fachgesellschaftsvorstände oder durch externe Experten)
- eine Publikation in einem Peer Review Journal
Nicht vergessen: Die Kommentare und den Umgang damit im Rahmen der Konsultationsphase mit der Leitliniengruppe abstimmen und im Leitlinienreport dokumentieren!
Gesamtverabschiedung
Der/die Mandatstragende der Fachgesellschaft unterstützt die formale Verabschiedung der Leitlinie im Vorstand der von ihm vertretenen Fachgesellschaft oder Organisation.
Im Vorfeld ist zu klären, wie die einzelnen Fachgesellschaften oder Organisationen die Verantwortlichkeit ihrer Mandatstragenden und das Verabschiedungsverfahren für sich geregelt haben. Möglichkeiten sind z.B.:
- der Vorstand der Fachgesellschaft autorisiert über die Zustimmung der Mandatstragenden hinaus selbst den Inhalt der fertig gestellten Leitlinie,
- die Fachgesellschaft hat eine Leitlinienkommission eingerichtet, die eine entsprechende Beschlussvorlage für den Vorstand erarbeitet,
- die Mandatstragenden sind von ihrer Fachgesellschaft autorisiert, im Namen des Vorstands zuzustimmen (mit ihrer Zustimmung stimmt die Fachgesellschaft quasi automatisch zu).
Es wird empfohlen, die Rückmeldung durch die Fachgesellschaft schriftlich einzuholen, dies kann formlos (z.B. per E-Mail) erfolgen.
Nicht vergessen: Umgang mit Änderungen im Leitlinienreport dokumentieren!
Formate und Verbreitung von Leitlinien
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Versionen einer Leitlinie auf der AWMF-Webseite: Leitlinien-Versionen einer Leitlinie sind unter der Registernummer auf der AWMF- Webseite einzeln abrufbar (z.B. Langversion, Kurzversion, Patient*innenleitlinie, Leitlinienreport) siehe Abb. 13.
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Für das Zitieren von Leitlinien empfehlen wir folgende, übliche Zitierweise: Federführende Fachgesellschaft(en), Titel der Leitlinie, Version, Datum, Verfügbar unter: Link zur Seite der Leitlinie bei der AWMF, Zugriff am (Datum)
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Für Publikationen zu Leitlinien, die in Datenbanken wie z.B. Medline gelistet sind, empfehlen wir, alle Mitglieder der Leitliniengruppe, z.B. als „Collaborators“ zu nennen
Abbildung 15: Beispiel für die Darstellung von Leitlinien auf der AWMF-Internetseite
- Bitte beachten Sie, dass eine Verlinkung immer zur jeweiligen Leitlinien-Detailansicht und nicht direkt auf das PDF der jeweiligen Leitlinie (sog. Deep-Link) erfolgen soll.
- Format-Vorlagen für die Leitlinienerstellung von S2 und S3 Leitlinien siehe Abb. 15, Vorlage für den Leitlinienreport siehe Anhang 10
- Beispiele für „Gemeinsam Klug Entscheiden-Empfehlungen siehe Abb. 16 + 17 und für eine Entscheidungshilfe Abb. 19
- Ein Beispiel für das Ausweisen studentischer Lernziele in Leitlinien siehe Abb. 18 Abbildung 16: S2e-, S2k- und S3-Template
Abbildung 16: S2e-, S2k- und S3-Template
Anhang 10:
Leitfaden zur Erstellung eines Leitlinienreports für Autor*innen von S2k-, S2e- und S3-Leitlinien
Abbildung 17: Beispiel für das Ausweisen von „Gemeinsam Klug Entscheiden“-Empfehlungen für Professionelle
Quelle: S3-Leitlinie: Infarkt-bedingter kardiogener Schock - Diagnose, Monitoring und Therapie, AWMF-Registernummer 019-013 (Stand: 28.02.2019)
Abbildung 18: Beispiel für eine laienverständliche „Gemeinsam Klug Entscheiden“-Empfehlung
Quelle: S3-Leitlinie: Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, AWMF-Registernummer 032-045OL (Stand: 01.12.2017)
Abbildung 19: Beispiel für das Ausweisen eines studentischen Lernziels in Leitlinien
Quelle: S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie von Gallensteinen, AWMF-Registernummer 021-008 (Stand 30.11.2017)
Abbildung 20: Beispiel für eine Entscheidungshilfe für Betroffene