Benennung von Forschungsbedarfen

Bei der Formulierung von Empfehlungen zeigt sich, ob zu einer Fragestellung aussagekräftige Forschungsergebnisse zur Verfügung stehen oder ob (weiterer) Forschungsbedarf im Sinne von Evidenzlücken besteht. Leitliniengruppen stellen durch ihre überwiegend interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammensetzung ideale Gremien zur Formulierung von Forschungsfragen dar.

Es wird empfohlen, sich auf die Formulierung weniger, relevanter Fragestellungen zu konzentrieren, diese Kriterien-gestützt auszuwählen. Der adressierte Forschungsbedarf sollte im Hinblick auf die Umsetzungsmöglichkeiten geprüft und ggf. auch Forschungsfördernden zur Kenntnis gebracht werden (1).

AWMF-Regel für das Leitlinienregister

keine

Bezug zum AGREE II-Instrument

kein

Hilfen und Tipps

Zur Priorisierung der Forschungsfragen können die Kriterien hilfreich sein, die auch für die Auswahl von Leitlinienthemen sinnvoll sind, wie z.B. Krankheitslast oder Praxisvariation in der Versorgung.

Begründung für die Auswahl des Leitlinienthemas

Die Eingrenzung kann – bezogen auf einen Themenkomplex oder auf alle Themen einer Leitlinie - mittels Befragung der Leitliniengruppenmitglieder anhand einer Likert-Skala erfolgen.

Um bei gesehenem Bedarf Forschungsausschreibungen anzuregen, kann der Forschungsbedarf z.B. Forschungsfördernden wie dem BMG, BMBF, deutsche Krebshilfe (DKH), Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) oder dem Innovationsausschuss am G-BA zur Kenntnis gebracht werden.

Literatur

  1. National Institute for Health and Care Excellence (NICE). Research Recommendations Process and Methods Guide. 2015. Verfügbar: https://www.nice.org.uk/Media/Default/About/what-we-do/Research-and- development/Research-Recommendation-Process-and-Methods-Guide-2015.pdf (Zugriff 08.05.2023)

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