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Hitzebedingte Gesundheitsstörungen in der hausärztlichen Praxis
Stand: 30.06.2020 , gültig bis 29.06.2025
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Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM)Visitenkarte -
Anwender- & Patientenzielgruppe
Adressaten
Hausärztinnen und HausärztePatientenzielgruppe
Erwachsene Patientinnen und PatientenVersorgungsbereich
primärärztliche Versorgung -
Herausgeber & Autoren
Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM)VisitenkarteAnsprechpartner (LL-Sekretariat):
Anke Schnabel Assistenz
DEGAM-Geschäftsstelle Leitlinien
c/o Universität Witten/Herdecke
Alfred-Herrhausen-Str. 50
58448 Witten Tel.: 02302 926 7377 e-Mail sendenLeitlinienkoordination:
Dr. Ralf Jendyk, MME (Unibe) Zentrum für Allgemeinmedizin
Universitätsklinikum Münster
Niels-Stensen-Str. 14
48149 Münster e-Mail sendenLeitlinienkoordination:
Peter Prof. Dr. Peter Maisel Zentrum für Allgemeinmedizin
Universitätsklinikum Münster
Niels-Stensen-Str. 14
48149 Münster e-Mail senden -
Inhalte
Gründe für die Themenwahl:
Schwere und Dringlichkeit des Krankheitsbildes „Hitzschlag“ (hohe Mortalität).
Die Zahlen in der Literatur schwanken immens. Es wird eine hohe Dunkelziffer vermutet, da viele hitzebedingte Exazerbationen von Grundleiden (Lunge, Herz), die dann zum Tod führen, häufig dem Grundleiden zugeschrieben werden.
Sicher ist, dass die Inzidenz im Rahmen von Hitzeperioden steigt. In den USA sterben jährlich ca. 330 Menschen an einem Hitzschlag. Die Spannbreite liegt dabei zum Beispiel in einzelnen Jahren zwischen 148 in kälteren Jahren bis 1700 in wärmeren Jahren (regionale Unterschiede bestehen ebenfalls).
Andere Quellen beziffern die Inzidenz eines Hitzschlags (also lebensbedrohliche Maximalvariante) auf ca. 0,2 Fälle pro 1000 Personen pro Jahr. Betrachtet man spezielle Subgruppen, ändert sich die Inzidenz natürlich. So ist der Hitzschlag für ca. 2% der Todesfälle unter jungen Sportlern verantwortlich.
Das RKI hat in einem Sachstandsbericht zum Thema 2010 veröffentlicht, wonach man im Zeitraum der Jahre 2071 bis 2100 mit jährlich ca. 5000 bis 8000 zusätzlichen hitzebedingten Todesfällen rechnet. Für das Jahr 2018 hat das RKI die geschätzte hitzebedingte Zahl der Todesfälle für Berlin (etwa 490) und das Bundesland Hessen (etwa 740) publiziert. Das sind „insgesamt etwa 12/100.000 Einwohner. In den Altersgruppen der 75- bis 84-Jährigen betrug sie etwa 60/100.000 und bei den über 84-Jährigen etwa 300/100.000 Einwohner.“ (RKI, Epidemiologisches Bulletin, 23/2019).
Es muss berücksichtigt werden, dass präventive Maßnahmen (Aufklärung etc.) anscheinend zu einem gravierenden Rückgang der Übersterblichkeit in Hitzeperioden beitragen können. Eine Untersuchung aus Frankfurt am Main hat diesbezüglich für die Hitzewelle 2003 in Frankfurt noch eine Übersterblichkeit von insgesamt 78% gefunden, die, nach Etablierung entsprechender Aufrufe zur Prävention („Hitzeaktionsplan“) in 2006 und 2013 nicht mehr zu beobachten war. Eine Analyse im Auftrag der Europäischen Kommission ergab für August 2003 für Deutschland eine hitzebedingte Übersterblichkeit von 7000 Personen (ca. 45000 in Europa).
Die nicht so gravierend verlaufenden Hitzeschädigungen, wie zum Beispiel die Hitzeerschöpfung, kommen natürlich weitaus häufiger vor!
Da die Mortalität des Hitzschlages dramatisch mit der Höhe der Hyperthermie und der frühen Erkennung und Maßnahmeneinleitung (Kühlung etc.) zusammenhängt, ergeben sich hier Mortalitätsraten zwischen 10% und 80%.
Zielorientierung der Leitlinie:Entscheidungshilfe für die tägliche Praxis zwischen Hitzschlag und anderen, weniger gefährlichen durch Hitze induzierten Gesundheitszuständen (z. B. Hitzeerschöpfung)
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