
Leitlinien-Detailansicht
Angemeldetes Leitlinienvorhaben
Multimorbidität
30.07.2021
31.12.2025
Leitlinienempfehlungen sind meistens auf monomorbide Personen ausgerichtet, die sich inhaltlich nicht aufeinander beziehen. Damit haben sie das Potenzial neben Polypharmazie und unüberschaubare Interaktionen sowie unerwünschte Wirkungen auch widersprüchliche Behandlungsstrategien zu verursachen.In der Regel beinhalten Leitlinien kaum bis keine Handlungsempfehlungen für Patient:innen mit Multimorbidität. Prinzipiell besteht ein breiter Konsens, dass Leitlinien explizit darauf eingehen sollten, inwieweit die einzelnen Empfehlungen bei Multimorbidität Gültigkeit besitzen. Hinzu kommt die z. B. von Tinetti et al. 2012 im JAMA formulierte Forderung, Versorgung an den Prioritäten und Ziele der Patienten auszurichten – auf einer Evidenzgrundlage, die systematisch an Individuen mit multiplen Erkrankungen erhoben wurde. Konkreten Ansätzen zur konzeptionellen und methodischen Umsetzung stehen noch am Anfang.
Das Kriterium „Multimorbidität“ trifft auf eine große, heterogene Population zu. Es ist eine Herausforderung, für diese heterogene Zielgruppe einheitliche Behandlungsempfehlungen zu formulieren. Daher ist es Ziel der Leitlinie
- die vorhandene Evidenz zur primärärztlichen Versorgung multimorbider Patienten zu aktualisieren und sie in hausärztlich relevante Empfehlungen umzusetzen;
- einen „Meta-Algorithmus“ anzubieten, der eine Strukturierung der Konsultation und die Priorisierung von Problemen ermöglicht und dadurch dem „Überwältigtsein“ von der Komplexität und Vielfalt der Problemlagen entgegen zu wirken;
- die Patientenperspektive in den Mittelpunkt der Entscheidungsprozesse zu stellen; eine über den Beratungsanlass hinausgehende strukturierte Vorgehensweise vorzuschlagen
Prof. Dr. med. Anne Barzel
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V. (DGGG)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK)Visitenkarte
Deutsche Diabetes Gesellschaft e.V. (DDG)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP)Visitenkarte
Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN)Visitenkarte
Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin e.V. (DKPM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP)Visitenkarte
Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. (DNEbM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC)Visitenkarte
Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK)
Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe
Ines B.-Günther
Leiterin DEGAM Geschäftsstelle Leitlinien
c/o Universitätsklinik Ulm
Institut für Allgemeinmedizin
Albert-Einstein-Allee 23
89081 Ulm
Tel.: 0731/500 57907
Fax.: 0731/500 57915
Prof. Dr. med. Martin Scherer
hausärztlichen Versorgung tätige Ärztinnen undÄrzte (in der erster Linie Allgemeinmediziner, Internisten und Geriater), Ärztinnen und Ärzte der Diabetologie, Pneumologie, Neurologie, Schmerztherapie, Kardiologie, Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Orthopädie, Orthopädische Chirurgie und weiterhin Vertreter:innen der Pflege und Physiotherapie.
Die Leitlinie kann darüber hinaus zur Information für alle ärztlich Tätigen dienen, die Patienten mit Multimorbidität versorgen.
ambulant
Diagnostik, Therapie, Rehabilitation
primärärztliche Versorgung
erwachsene Patient:innen mit Multimorbidität mit oder ohne akute Beratungsanlässen und ggfs. komplexen psychosozialen Problemlagen
- Bedarfsanalyse zur aktuellen Leitlinie mit Hilfe von Online-Befragungen unter den Anwendern
- Priorisierung von klinische relevanten Fragestellungen mit den beteiligten Fachgesellschaften / Organisationen und Festlegung der Beantwortung der Fragen (LL-Adaptation, de-novo-Recherche, Expertenkonsens)
- Priorisierung von patientenrelevanten Endpunkten mit den beteiligten Fachgesellschaften / Organisationen
- Systematische Recherche nach Leitlinien (AWMF, GIN, NICE, Medline)
- Systematische Recherche nach Systematischen Reviews, Originalarbeiten (Medline, Cochrane)
- Bewertung der Evidenz (AGREE II, GRADE)
- Erstellung von Evidenztabellen
- Konsentierung der Empfehlungen im Nominalen Gruppenprozesses mit Hilfe einer(s) AWMF-Leitlinienberater:in
Innofond-Projekt