
Leitlinien-Detailansicht
Angemeldetes Leitlinienvorhaben
Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patienten mit Zervixkarzinom
30.04.2016
31.12.2019
Der Aktualisierungsbedarf der S3 Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patienten mit Zervixkarzinom“ begründet sich u.a. wie folgt:
- Die Gültigkeitsdauer der ersten Version der S3-Leitlinie von 2014 wurde auf maximal 5 Jahre oder bis zur nächsten Aktualisierung festgelegt
- Die Rationale für die kontinuierliche Überarbeitung resultiert aus der regelmäßigen Verfügbarkeit neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, die sich aus dem Abschluss von Therapiestudien entwickelt, die zu einer Veränderung des Therapieverhaltens führen kann (z. B. Abschluss der GOG-240-Studie, die gerade noch in die letzte Version der Leitlinie aufgenommen werden konnte)
- Anpassungsbedarf z. B. aufgrund von Änderung der WHO/TNM oder FIGO Klassifikationen
- Neue Studienergebnisse anhand derer die Leitlinie auf den aktuellen Stand der Publikationslage gebracht werden muss.
- Die Implementierung des Konzepts einer Living Guideline, die aus Sicht der Antragssteller aus einer kontinuierlichen, methodisch begleiteten Literaturrecherche und Bewertung besteht, deren Ergebnis in der Konkretisierung eines Aktualisierungsbedarfes besteht.
Das Update ist zwingend erforderlich, um die Aktualität der Leitlinie zu erhalten und sowohl behandelnden Ärzten als auch Patienten eine Orientierungshilfe und praktische Empfehlungen zu geben.
Die Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge der Patientin mit Zervixkarzinom“ versteht sich als ein evidenz- und konsensusbasiertes Instrument zur Versorgung der Patientinnen mit Zervixkarzinom. Sie dient dazu, den Patientinnen dem jeweiligen Stand der Erkrankung angemessene, wissenschaftlich begründete, aktuelle und wirtschaftliche Verfahren in der Diagnostik, Therapie, Nachsorge und Rehabilitation anzubieten. Die jetzt geplante Leitlinie soll die Grundlagen für handlungsrelevante ärztliche Entscheidungsprozesse liefern. Dies auch vor dem Hintergrund des Konzepts des „shared-decision makings“. Neben dem allgemeinen Ziel, die Versorgung von Patientinnen mit Zervixkarzinom durch die Optimierung der Diagnosekette und der stadiengerechten Therapie bei Ersterkrankung, Rezidiv und/oder Metastasierung zu verbessern, sollten mit der S3-Leitlinie die nachfolgenden Ziele erreicht werden:
- Etablierung eines „Qualitäts-Standards“ als Basis für eine individuell zugeschnittene, qualitativ hochwertige Therapie;
- Verbesserung von Lebensqualität und mittel- bzw. langfristige Senkung von Mortalität dieser Patientinnen durch Umsetzung der Empfehlungen dieser Leitlinie;
- Flächendeckende Umsetzung einer multidisziplinären, qualitätsgesicherten und sektorübergreifenden Versorgung des Zervixkarzinoms, dabei auch konkretes Hinwirken auf Verbesserungen hinsichtlich einer bedarfsgerechten und qualitätsgesicherten psychosozialen Betreuung und Rehabilitation;
- Unterstützung von Ärzten und Patientinnen in der Entscheidungsfindung bei medizinischen Entscheidungen durch formal konsentierte Empfehlungen;
- Unterstützung der Einbindung der Patientinnen in Therapieentscheidungen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse;
- Schaffung einer Grundlage für inhaltlich gezielte ärztliche Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen mit systematischer Berücksichtigung der Leitlinienempfehlungen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung und in Qualitätsmanagementsystemen;
Die Aktualisierung der Leitlinie soll dazu beitragen, eine angemessene Gesundheitsversorgung in der Diagnostik und Therapie und Nachsorge von Patientinnen mit Zervixkarzinom zu garantieren und die Basis für eine individuell stadienadaptierte, den Patientinnenwunsch respektierende, qualitätsgesicherte Therapie bieten. Die geplante überarbeitete S3-Leitlinie erlaubt wie die Vorgängerversion die flächendeckende Umsetzung einer interdisziplinären, qualitätsgesicherten und sektorübergreifenden Therapie. Ziel der flächendeckenden Verbreitung und Implementierung der überarbeiteten S3-Leitline ist es, die Diagnosekette und die stadiengerechte Therapie bei der Ersterkrankung als auch beim Rezidiv und in der Palliativsituation zu optimieren. Dadurch sollen mittel- und langfristig die Mortalität der Patientinnen mit Zervixkarzinom gesenkt und die Lebensqualität erhöht werden. Um die Aktualität der Leitlinie auf dem höchst möglichen Niveau zu halten, sehen wir regelmäßige Updates als notwendig an, die das Werk zu einer aktuellen und lebendigen Leitlinie werden lassen.
Dr. Markus Follmann, MPH, MSc
Office des Leitlinienprogramms Onkologie der AWMF, DKG und DKH
Berlin
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e.V. (DGCH)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e. V. (DGN)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Zytologie (DGZ)Visitenkarte
Deutsche Röntgengesellschaft e.V. (DRG)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V. (DGAV)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP)Visitenkarte
Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie, AGO (mit-federführend)
Arbeitsgemeinschaft Palliativmedizin der DKG, APM
Arbeitsgemeinschaft Psychoonkologie der DKG, PSO
Arbeitsgemeinschaft Bildgebung in der Onkologie (ABO) der DKG
Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie der DKG, AIO
Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie (PRIO) der DKG
Arbeitsgemeinschaft für radiologische Onkologie der DKG, ARO
Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin der DKG, ASORS
Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege in der DKG (KOK)
Arbeitsgemeinschaft Onkologische Pathologie der DKG, AOP
Arbeitsgemeinschaft Onkologische Pharmazie (OPH) der DKG
Arbeitsgemeinschaft Tumorklassifikation in der Onkologie (ATO)
Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Onkologie der DKG, CAO
Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Radiologie (AGR) der DGGG
Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie e.V. (AUO) der DKG
Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie der DGGG
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS)
Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie e.V. (DGOP)
Berufsverband Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V., BNGO
Arbeitsgemeinschaft zytologisch tätiger Ärzte in Deutschland e.V. (AZÄD)
Bundesarbeitsgemeinschaft leitender Ärztinnen und Ärzte in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe eV.
Bundesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
Deutsche Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG)
Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK)
Deutsche Menopause Gesellschaft e.V. (DMG)
Nord-Ostdeutsche Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie (NOGGO)
Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF)
Berufsverband der niedergelassenen Hämatologen und internistischen Onkologen in Deutschland e.V. (BNHO)
European Society of Gynaecological Oncology (ESGO)
Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie und Brustgesundheit (AGO) der SGGG
Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) der OEGGG
Berufsverband Deutscher Pathologen
Arbeitsgemeinschaft für Ultraschalldiagnostik in Gynäkologie und Geburtshilfe (ARGUS)
Dr. Martin C. Koch
Universität Erlangen
Frauenklinik
Universitätsstr. 21-23
91054 Erlangen
Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, AGO e.V. / DGGG e.V.
Erlangen
Prof. Dr. Peter Mallmann, AGO e.V. / DKG
Die Empfehlungen der Leitlinie richten sich an alle Ärzte und Angehörige von Berufsgruppen, die mit der ambulanten und/oder stationären Versorgung sowie Rehabilitation von Patientinnen mit Zervixkarzinom befasst sind, vor allem an Gynäkologen, Gynäkologische Onkologen, Allgemeinmediziner, Radiologen, Pathologen, Radioonkologen, Hämatoonkologen, Psychoonkologen und Pflegekräfte. Weitere Adressaten sind Medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften und Berufsverbände, Interessenvertretungen der Frauen (Frauengesundheitsorganisationen, Patienten- und Selbsthilfeorganisationen), Qualitätssicherungseinrichtungen und Projekte auf Bundes- und Länderebene (z.B. KoQK, ADT, IQWiG, GEKID, „“gesundheitsziele.de“, IQTIG), Gesundheitspolitische Einrichtungen und Entscheidungsträger auf Bundes- und Länderebene, Zertifizierungseinrichtungen (z.B. OnkoZert), Kostenträger, sowie die (Fach-) Öffentlichkeit zur Information über gute medizinische Vorgehensweise
Der Anwendungsbereich der Leitlinie ist von sektorübergreifender Bedeutung. Es umfasst sowohl den ambulanten als auch den stationären Versorgungssektor und Rehabilitation.
Diese S3-Leitlinie richtet sich an alle Patientinnen, die an einem Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) [inklusive mikroinvasive Läsionen/hochgradige Vorstufen, exklusive frühe Vorstufen/präinvasive Läsionen] erkrankt sind und an deren Angehörige.
Es wird mit dem Aktualisierungsverfahren eine Weiterentwicklung zu einem ‚Living Guideline-Konzept begonnen, dass eine kontinuierliche Aktualisierung der Leitlinie anstrebt.
Dazu wird ein zentrales Entscheidungsgremium eingerichtet, das durch die Zuarbeit der Kommission Uterus unterstützt wird und jährlich Vorschläge zur Überarbeitung und Aktualisierung von einzelnen Empfehlungen und Hintergrundtexten erarbeiten soll. Die Vorschläge werden dann in den üblichen Bewertungs- und Konsentierungsprozess eingebracht.
Die Recherchestrategie erfolgt 3-stufig als
1. Leitlinienrecherche.
2. Recherche nach aggregierter Evidenz.
3. Primärrecherche.
Die systematische Leitlinienrecherche wird in der Leitliniendatenbanken des Guideline International Network, NGC, leitlinien.de, pubmed und bei bekannten Leitlinienanbietern (NCCN, SIGN) vorgenommen mit Abgleich der bereits bestehenden Leitliniensynopse. Thematisch relevante und aktuelle Leitlinien werden mit DELBI bewertet und die Möglichkeit der Adaptation von Leitlinienempfehlungen geprüft.
Für die systematische Literaturrecherche werden für die bereits existierenden Themenfelder bestehenden Suchstrategien, die in dem Methodenreport zur Erstellung der Leitlinie in der Version 2014 beschrieben sind, verwendet. Weitere Suchstrategien sollen im Rahmen der Aktualisierung erstellt werden, zentral abgelegt werden und so einer kontinuierlichen Verwendung zur Updaterecherche der klinisch relevanten Themenschwerpunkte zur Verfügung stehen.
Die Recherche erfolgt in den medizinischen Datenbanken MED Line, via Pub Med, den Datenbanken der Cochrane library. Je nach Fragestellungen kann die Nutzung weiterer Datenbanken notwendig werden (z.B. PEDro, PsycINFO).
Der Suchzeitraum wird ab 2014 und dann kontinuierlich in entsprechenden Intervallen durchgeführt. Die Bewertung erfolgt analog zu dem im Leitlinienreport 2014 festgelegten Kriterien und wird dem entsprechend um neuere Ergebnisse von RCT‘s ergänzt.
Anhand der neuen Evidenz werden Empfehlungsentwürfe (inklusive Grad der Empfehlung) durch die einzelnen Arbeitsgruppen erstellt. Im Rahmen von Konsensuskonferenzen werden die Entwürfe diskutiert, klinisch bewertet (considered judgement) und abgestimmt. Als formale Konsensverfahren soll der nominale Gruppenprozess in den Arbeitsgruppen und im Plenum aller stimmberechtigten Mandatsträger die strukturierte Konsensuskonferenz eingesetzt werden.
Dazu ist vorgesehen einmal jährlich ein vorbereitendes Kick-Off-Meeting (ggf. auch Onlinemeeting) und eine persönliche Konsensuskonferenz der gesamten Leitliniengruppe einzuberufen, die in der Vor- und Nachbereitung durch elektronische Informationen aktualisiert werden.Dazu ist vorgesehen einmal jährlich ein vorbereitendes Kick-Off-Meeting (ggf. auch Onlinemeeting) und eine persönliche Konsensuskonferenz der gesamten Leitliniengruppe einzuberufen, die in der Vor- und Nachbereitung durch elektronische Informationen aktualisiert werden.
Beteiligung der Arbeitsgemeinschaft Bereich Zertifizierung der DKG (kein Mandat),
MDK-Nordrhein, Kompetenz Centrum Onkologie (kein Mandat),
Zertifizierungskommission gynäkologischer Krebszentren (kein Mandat),
Vertreter der komplementären Leitlinie (Prävention des Zervixkarzinoms 015-027OL)
Förderung durch das Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF, DKG und DKH
(www.leitlinienprogramm-onkologie.de)