
Leitlinien-Detailansicht
Angemeldetes Leitlinienvorhaben
Schilddrüsenkarzinom
10.07.2018
31.12.2022
Der Bedarf nach einer Erstellung einer S3 Leitlinie „Schilddrüsenkarzinom“ begründet sich wie folgt:
- Eine enorme Entwicklung bei der Schilddrüsenkarzinomforschung hat eine Vielzahl neuer Erkenntnisse erbracht, die eine Veränderung und Überprüfung des etablierten medizinischen Vorgehens notwendig macht
- Es existiert bisher auf nationaler Ebene keine einheitliche nationale Versorgungsleitlinie auf der Entwicklungsstufe S3
- Es ist erforderlich durch eine Erstellung einer hochwertigen, evidenzbasierten Leitlinie eine Vereinheitlichung der Patientenversorgung sowohl auf der Ebene der nationalen Zentren aber auch auf der Ebene der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Endokrine Chirurgie, Endokrinologie, Nuklearmedizin und Pathologie zu erreichen.
- Die geplante Leitlinie bezieht sich auf die Diagnostik, Therapie und Nachsorge aller primär von der Schilddrüse ausgehenden Malignome. Das sind in erster Linie das von den Follikelzellen ausgehende differenzierte Schilddrüsenkarzinom (DTC), also das papilläre Schilddrüsenkarzinom (PTC) und das follikuläre Schilddrüsenkarzinom (FTC). In der Leitlinie sollen auch Empfehlungen für die demgegenüber selteneren Schilddrüsenkarzinome, d.h. das gering differenzierte Schilddrüsenkarzinom (Poorly differentiated thyroid carcinoma = PDTC), das medulläre Schilddrüsenkarzinom (MTC) und das anaplastische Schilddrüsenkarzinom (ATC) formuliert werden.
- Besonders auf dem Gebiet der differenzierten Schilddrüsenkarzinome entstehen sowohl durch Grundlagenforschung aber auch durch klinische Studienfortlaufend neue Erkenntnisse, die möglichst rasch in die klinische Versorgung Eingang finden müssen.
- Die Inzidenz des Schilddrüsenkarzinoms ist bei jungen Frauen unter 40 Jahren stark gestiegen und gehört neben dem Mammakarzinom zur häufigsten Tumorerkrankung. Dies ist vor allem an der Zunahme diagnostizierter pappillärer Mikrokarzinome zurückzuführen, die nur selten klinisch relevant sind. Daher ist eine Strategie erforderlich, die die Überdiagnosen von den agressiven Formen selektiert und in der Leitlinie verankert wird.
Ziel der geplanten S3-Leitline „Schilddrüsenkarzinom“ ist es, Ärzten, die sich mit Schilddrüsenerkrankungen beschäftigen, und den betroffenen Patienten eine auf die Versorgungssituation in Deutschland zugeschnittene, evidenzbasierte und akzeptierte Entscheidungshilfe zur Diagnostik und Therapie des Schilddrüsenkarzinoms zur Verfügung zu stellen, um möglichst vielen Patienten eine kurative und optimale Therapie anzubieten und eine Nachsorge mit hoher Lebensqualität zu ermöglichen.
Durch die Erstellung der S3-Leitlinie „Schilddrüsenkarzinom“ soll die aktuelle Evidenz für den gesamten Behandlungsverlauf der Erkrankung zusammengefasst und bewertet werden.
Die auf dieser Grundlage erstellten Handlungsempfehlungen sollen eine qualitative Verbesserung der ärztlichen Behandlung aber auch der Versorgung der betroffenen Patienten herbeiführen.
Radioiodtherapie bei benignen Schilddrüsenerkrankungen
Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten
Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung
Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen - interdisziplinäre Querschnittsleitlinie
Dr. Markus Follmann MPH, MSc
Office des Leitlinienprogramms Onkologie der AWMF, DKG und DKH,
Berlin
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V. (DGAV)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. (DEGAM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.V. (GfH)Visitenkarte
Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik e.V. (DGMP)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Pathologie e.V. (DGP)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V. (DEGRO)Visitenkarte
Deutsche Röntgengesellschaft, Gesellschaft für Medizinische Radiologie e.V. (DRG)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften e.V. (DGRW)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie e.V. (DGKED)Visitenkarte
Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V. (DGPP)Visitenkarte
Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH)Visitenkarte
CAEK (federführend für die DGAV)
Fachverband für Strahlenschutz e. V.
Arbeitsgemeinschaft Bildgebung in der Onkologie (ABO) der DKG
Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in der DKG, PSO
Arbeitsgemeinschaft Palliativmedizin der DKG, APM
Arbeitsgemeinschaft für Onkologische Rehabilitation und Sozialmedizin (AGORS)
Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie (AGSMO) in der DKG
Schilddrüsenbundesverband - Die Schmetterlinge e.V.
Bundesverband Schilddrüsenkrebs - Ohne Schilddrüse leben e.V.
Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN)
Nikolaistraße 29
37073 Göttingen
Tel.: +49.551.48857.401
Prof. Dr. Dr. med. Andreas Bockisch
Die Leitlinie richtet sich an die primär diagnostisch und therapeutisch tätigenÄrzte, die sich speziell mit dem Schilddrüsenkarzinom beschäftigen, d.h. (inalphabetischer Reihenfolge) Chirurgen, Endokrinologen, Nuklearmediziner,Onkologen und Pathologen. Ebenso ist sie für Ärzte relevant, die sich mitErkrankungen der Schilddrüse beschäftigen, d.h. Allgemeinmediziner,Internisten, Pädiater, HNO-Ärzte, Strahlentherapeuten, Psychoonkologen,Palliativmediziner usw.
Die Leitlinie soll außerdem den folgenden Institutionen zur Information über gute medizinische Vorgehensweise dienen: Medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaften, Berufsverbände, Patientenvertretungen und Selbsthilfegruppen sowie Qualitätssicherungseinrichtungen und Institutionen auf Bundes- und Länderebene, wie zum Beispiel das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI), der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA), das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG), das Robert-Koch-Institut (RKI) sowie die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID), Zertifizierungseinrichtungen (z.B. OnkoZert), Kostenträger.
Die Empfehlungen der S3-Leitlinie betreffen alle Ärzte und Versorger, die an der Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms beteiligt sind.
Die S3-Leitlinie „Schilddrüsenkarzinom“ richtet sich an die betroffenen Patienten und Ihre Angehörigen in der Bundesrepublik Deutschland. Sie soll primär Patienten nutzen, um zu einer qualitätsorientierten optimalen Diagnostik und Therapie bei vermutetem oder diagnostiziertem Schilddrüsenkarzinom zu kommen.
Im Rahmen eines Kick-off-Meetings sollen die Themengebiete der Leitlinie mit entsprechenden Fragenkatalogen ausgearbeitet und konsentiert werden. Es werden Arbeitsgruppen definiert und diesen die die Fragen zugeordnet. Fragen zu denen eine systematische Recherche und Aufarbeitung der wissenschaftlichen Evidenz erfolgen soll, werden ebenfalls beim Kick-Off- Treffen priorisiert. Hierzu wird in Vorbereitung des Treffens eine Recherche nach evidenzbasierten Leitlinien und systematischen Übersichtsarbeiten erfolgen. Zu Fragestellungen, die nicht hinreichend durch vorhandene Leitlinien oder systematische Reviews beantwortet werden können, erfolgt eine systematische Literaturrecherche und Qualitätsbewertung der identifizierten Studien. Die systematischen Recherchen erfolgen in den Datenbanken der Cochrane Library sowie Medline (Pubmed). Themenspezifisch können weitere Datenbanken berücksichtigt werden. Die Datenbankabfrage erfolgt mittels der in der jeweiligen Datenbank vorgegebenen Terminologie und Struktur. Der Suchzeitraum der Recherchen erfasst mindestens die letzten 10 Jahre. Während des ca. 3jährigen Leitlinienerstellungsprozesses sind Aktualisierungsrecherchen vorgesehen, um auch auf aktuelle Daten reagieren zu können.Für die Beantwortung besonders kritischer Fragestellungen ist eine Beauftragung externe Auftragnehmer vorgesehen. Die Auswahl und Definition dieser Fragestellung soll ebenfalls im Rahmen des Kick-Off-Treffens durch die Leitliniengruppe erfolgen. Grundsätzlich werden alle Ergebnisse und Schlussfolgerungen transparent dargestellt, so dass insbesondere bei diskrepanten Ergebnissen – z.B. zwischen klinischer und in Studien generierter Evidenz – die Rationale der Empfehlung nachvollziehbar ist. Für die Evidenzklassifikation wird das Schema des „Center of Evidence based Medicine Oxford“ in der Version 2011 verwendet. Die Qualitätsbewertung der identifizierten Leitlinien erfolgt mit dem Deutschen Leitlinien-Bewertungsinstrument (DELBI) (www.delbi.de). Die Qualitätsbewertung der Primärstudien und systematischen Übersichtsarbeiten erfolgt auf der Grundlage der Manuale der AWMF zur Qualitätsbewertung von klinischen Studien und systematischen Übersichtsarbeiten und den dort aufgeführten Instrumenten. (http://www.awmf.org/leitlinien/awmfregelwerk/ ll-entwicklung.html).
Zur Konsensfindung werden anschließend an einen Vorabstimmungsprozess mit Online-Umfragen in einer strukturierten Konsensuskonferenz mit unabhängiger Moderation die Empfehlungen diskutiert und konsentiert.
Förderung durch das Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF, DKG und DKH
(www.leitlinienprogramm-onkologie.de)