Publikation medizinischer Leitlinien
Offizielle Leitlinien der AWMF
- AWMF-Leitlinienregister mit den aktuellen und in Entwicklung befindlichen Leitlinien der Fachgesellschaften in der AWMF sowie Informationen für Patient*innen
AWMF-Leitlinienregister - Digitale Anmeldung von Leitlinien
Leitlinienanmeldung Online - Zugang zum AWMF-Portal Interessenerklärung Online für die Erfassung von Interessenerklärungen und Bewertung von Interessenkonflikten
Interessenerklärung Online - Ausführliche Informationen und Hilfen zur Leitlinienentwicklung sowie die Regeln des qualitätsgesicherten AWMF-Leitlinienregisters
AWMF-Regelwerk - Informationen zu Leitlinienfortbildungen
- Informationen zu Leitlinienkonferenzen
- Informationen zu nationalen und internationalen Leitlinien-Kooperationen der AWMF inkl. der beiden Leitlinienprogramme (Nationale VersorgungsLeitlinien und Leitlinienprogramm Onkologie), an denen die AWMF beteiligt ist
Leitlinien-Kooperationen - Wichtige nationale und internationale Publikationen zu Leitlinien
Publikationen - Leitlinienstatistiken (z.B. die TOP 25 Leitlinienabrufe)
Auftrag der AWMF bei der Leitlinienentwicklung
Der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen hat die AWMF in seinem Sondergutachten 1995 gebeten, die Entwicklung von Leitlinien und Empfehlungen der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften voranzutreiben und zu koordinieren (1). Diesen Auftrag erfüllt das AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement (AWMF-IMWi) der AWMF, indem es u.a. das AWMF-Leitlinienregister betreut und Leitliniengruppen methodisch unterstützt.
Die Entwicklung der Leitlinien erfolgt aufgrund der Initiative und – sofern bei der publizierten Leitlinie nicht anders angegeben – aus Eigenmitteln der Fachgesellschaften.
Definition von Leitlinien
Leitlinien sind systematisch entwickelte Aussagen, die den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergeben, um die Entscheidungsfindung von Ärzt*innen sowie Angehörigen von weiteren Gesundheitsberufen und Patient*innen für eine angemessene Versorgung bei spezifischen Gesundheitsproblemen zu unterstützen.
Sie sollten auf einer systematischen Sichtung und Bewertung der Evidenz und einer Abwägung von Nutzen und Schaden alternativer Vorgehensweisen basieren.
Leitlinien unterscheiden sich von anderen Quellen aufbereiteten Wissens (systematische Übersichtsarbeiten, Health Technology Assessments (HTA) mit oder ohne Metaanalysen) durch die Formulierung von klaren Handlungsempfehlungen, in die auch eine klinische Wertung der Ziele mit Relevanz für Patient*innen, Aussagekraft und Anwendbarkeit von Studienergebnissen eingeht.
Leitlinien sind als „Handlungs- und Entscheidungskorridore“ zu verstehen, von denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss. Die Anwendbarkeit einer Leitlinie oder einzelner Leitlinienempfehlungen muss in der individuellen Situation geprüft werden nach dem Prinzip der Indikationsstellung, Beratung, Präferenzermittlung und der partizipativen Entscheidungsfindung (2).
Leitlinien sind für Ärzt*innen und weitere Anwendende rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung.
Die AWMF erfasst und publiziert die Leitlinien der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt. Die AWMF übernimmt jedoch für die Richtigkeit des Inhalts keinerlei Verantwortung. Diese liegt bei den jeweiligen Leitlinienerstellenden. Insbesondere bei Dosierungsangaben sind stets die Angaben der Hersteller zu beachten.
(1) Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung 2000. Mehr Ergebnisorientierung, mehr Qualität und mehr Wirtschaftlichkeit. Baden-Baden 1995 - ISBN 3-7890-3945-4
(2) Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. AWMF-Regelwerk „Leitlinien“. S.10, 2. Auflage 2020. Siehe: Regelwerk