NVL-Programm von BÄK, KBV, AWMF

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien (NVL-Programm) ist eine gemeinsame Initiative von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zur Qualitätsförderung in der Medizin. Der Fokus des NVL-Programms liegt auf der Erstellung und Weiterentwicklung von Leitlinien zu weit verbreiteten Erkrankungen ("Zivilisationskrankheiten"). Die operative Durchführung und Koordination erfolgte bis zum Ende des Jahres 2024 durch das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ).

Die Mitglieder der AWMF und sowie BÄK und KBV entwickeln seit vielen Jahren Medizinische Leitlinien. Diese sind in der Regel auf spezifische Krankheitssituationen und definierte Teilbereiche des Versorgungsgeschehens ausgerichtet und beschreiben nur selten organisatorische Rahmenbedingungen der Patientenversorgung.

Zur Förderung der Vernetzung medizinischer Leistungen in übergreifenden Versorgungsformen, z.B. Disease Management Programme (DMP), oder Verträge zur Integrierten Versorgung (IV), werden Leitlinien benötigt, die diese Aspekte ergänzen und Lösungen für Schnittstellen zwischen verschiedenen Sektoren, aber auch zwischen den verschiedenen beteiligten Disziplinen und Gesundheitsberufen anbieten ("Versorgungsleitlinien").

BÄK, KBV und AWMF vereinbarten im Jahr 2003 auf Initiative der BÄK die gemeinsame Trägerschaft über das NVL-Programm. Die Träger kooperieren gemeinsam und einheitlich zum Zwecke der Herausgabe und Fortentwicklung des Programms auf der Grundlage des NVL-Methodenreports. Sie stimmen sich über die damit in Zusammenhang stehenden konzeptionellen Fragen in einem Fachbeirat ab. Mit der Koordination, Redaktion und Pflege der NVL war bis Ende 2024 das ÄZQ beauftragt. Die methodische Begleitung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem AWMF-IMWi. Das NVL-Programm wird durch BÄK und KBV finanziert.

NVL-Methodenreport