Resolution zum Arzt im Praktikum (AiP) (November 2002)

Die Delegiertenkonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat am 9. November 2002 in Frankfurt am Main einstimmig das Präsidium beauftragt, die nachfolgende Resolution zu verfassen:

Resolution

Die Delegiertenkonferenz der AWMF fordert den Gesetzgeber und das BMGS auf, den Arzt im Praktikum (AiP) in naher Zukunft abzuschaffen und eine sofortige leistungsgerechtere Bezahlung der AiP-Tätigkeit zu verordnen.

Begründung:

Die AWMF hat sich seinerzeit für die Einführung des AiP eingesetzt, um den erheblichen Mängeln der praktischen Ausbildung im Studium entgegenzuwirken und auf diese Weise dem angehenden Arzt die notwendige exemplarische Erfahrung am Krankenbett oder in der ambulanten Praxis verstärkt zu vermitteln.

Durch die Novellierung der Ärztlichen Approbationsordnung (ÄApO) mit Erweiterung und Intensivierung der praktischen Ausbildung entfällt dieses Argument. Außerdem hat sich in der Praxis herausgestellt, daß Ärztinnen und Ärzte ganz überwiegend ärztliche Leistungen in einem qualitativen und quantitativen Umfang erbringen müssen, die durch die jetzige tarifmäßige Bezahlung völlig inadäquat abgegolten werden.

Es erscheint in keiner Weise gerechtfertigt, mit der Abschaffung des AiP-Status bis zum Jahre 2009 zu warten. Dies kann vielmehr bereits geschehen, sobald die neuen Unterrichtsmodelle der novellierten ÄApO umgesetzt werden. Unabhängig davon müssen die AiP'ler umgehend leistungsgerecht für ihre Arbeit entlohnt werden. Mit diesem Vorgehen kann vermieden werden, daß noch mehr angehende bzw. junge Ärztinnen und Ärzte nicht mehr als solche tätig werden oder ins Ausland abwandern.

Die Forderung wird in völliger Übereinstimmung mit dem Medizinischen Fakultätentag erhoben.

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