Medizinische Versorgung

Die AWMF beteiligt sich im Rahmen verschiedenster Tätigkeiten im Komplex medizinische Versorgung. Neben der Mitwirkung in Arbeitsgruppen verschiedenster Organisationen, wie unter anderem der Bundesärztekammer, dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, hat die AWMF auch verschiedene Arbeitsgruppierungen implementiert, welche einzelne Themengebiete aus der medizinischen Versorgung aufgreifen.

Digitalisierung

Leitlinien der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften in der AWMF nehmen in unserem Gesundheitssystem eine zentrale Rolle ein.

Die zunehmenden Ansprüche an die Qualität von Leitlinien und die damit verbundenen Vorgaben an den Erstellungsprozess, der immer schnellere Zuwachs an wissenschaftlichen Publikationen und Daten sowie Barrieren des Transfers von Leitlinienwissen in die Versorgung stellen enorme Herausforderungen für die Fachgesellschaften dar, die sich für die Erhaltung und Verbesserung von Qualität, Aktualität und Verfügbarkeit von Leitlinienwissen engagieren.

Die Nutzung digitaler Hilfsmittel birgt das Potential, perspektivisch alle Schritte im „Lebenszyklus“ von Leitlinien effizienter zu gestalten – von der Entwicklung und Verwaltung über die Verbreitung und Implementierung bis zur Evaluierung und Fortschreibung.

Darüber hinaus muss sich die Medizin im digitalen Zeitalter neuen Technologien zur Unterstützung der Generierung, Synthese, Disseminierung, Implementierung und Evaluierung von Wissen für die evidenzbasierte, individualisierte Gesundheitsversorgung öffnen. Dazu ist ein Gesamtkonzept nötig: Medizinisches Wissensmanagement muss im digitalen Zeitalter grundsätzlich neu gedacht werden.

Die AWMF hat daher ein umfassendes Projekt zur Digitalisierung von Leitlinien und des medizinischen Wissensmanagements aufgesetzt. Zur Begleitung des Projekts hat die AWMF eine Task-Force eingerichtet.

Arbeitsgruppe IT-Task Force der AWMF


Vorträge/Berichte:

 

Links:

Elektronische Patientenakte

Qualitätsmanagement

Mitglieder der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften betreiben nicht nur klinische Forschung und engagieren sich in der Aus-, Weiter- und Fortbildung. Sie versorgen auch die Bürger*innen und Patient*innen nach dem neuesten Stand der Wissenschaft. In allen drei Bereichen gilt das Qualitätsmanagement als ein Instrument zur Erreichung hoher Qualitätsziele.

Daher verpflichten z. B. alle drei für die Versorgung relevanten Sozialgesetzbücher (SGB V: Gesetzliche Krankenversorgung, SGB IX: Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen und SGB XI: Soziale Pflegeversicherung) die Versorgungseinrichtungen zur Qualitätsdarlegung und zum internen Qualitätsmanagement. Hinzu kommt noch die sektorenübergreifende Versorgung, für die sich derzeit ein sektorenübergreifendes Qualitätsmanagement im Aufbau befindet.   

Hochwertige Leitlinien und die aus ihnen abgeleiteten Indikatoren für die Prozessqualität, Befragungen von Bürger*innen, Patient*innen, Mitarbeiter*innen und externen Mitversorger*innen, lesbare Qualitätsdarlegungen, medizinisch orientierte Zertifizierungen und Benchmark-Techniken („Lernen von den Guten“) sind neben anderen Instrumente des Qualitätsmanagements, die von den wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften mitentwickelt, gelehrt und eingesetzt werden. Weitere wichtige Aufgaben sieht die AWMF in der Umsetzung und Evaluierung des medizinischen Qualitätsmanagements.

Die AWMF ist zur Stellungnahme berechtigt bei den Methoden und der Entwicklung von Qualitätsindikatoren gegenüber dem Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen nach §137a SGB V (IQTiG) und bei den Chroniker-Behandlungsprogrammen (DMP) nach §137f  SGB V gegenüber dem G-BA. 
Sie ist mit Sitz und Stimme in den Kuratorien von IQTiG und IQWiG vertreten.

Links:
AQUA: Qualitätsindikatoren und sektorenübergreifende Qualität (zuständig bis Ende 2014)

IQTIG: Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (zuständig seit 2015)
QG-BA: Qualitätssicherung und Chroniker-Behandlungsprogramme
IQWIG: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen – Patienteninformationen, Evidenzberichte
äzq: Ärztliches Zentrum für Qualität der BÄK und der KBV

Ansprechpartner

Prof. Dr. Bernhard Wörmann

Vorsitzender der ständigen Kommission Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Eine besondere Bedeutung haben die gutachterlichen Expertisen zur Vergleichstherapie von Arzneimitteln. Diese sind hier erläutert.

Gutachterliche Expertisen zur Vergleichstherapie – Anfragen aus dem G-BA

Die AWMF vermittelt über das AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement Anfragen aus dem G-BA für gutachterliche Expertisen zur Vergleichstherapie für Nutzenbewertungsverfahren oder Studien zu neuen Arzneimitteln an thematisch befasste Fachgesellschaften.

Der seit Ende 2019 gültige §35a Abs. 7 SGB V sieht die Einbindung der medizinischen wissenschaftlichen Fachgesellschaften und der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) in die Beratungen des G-BA zur Vergleichstherapie vor.

Seit 01. Januar 2022 gilt ein Vertrag zwischen der AWMF und dem G-BA, der eine Vergütung der erstellenden Expert*innen aus bis zu zwei Fachgesellschaften sowie der AWMF für die Organisation vorsieht. Die Organisation für die hämatologischen und onkologischen Verfahren hat die AWMF der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie übertragen.

Kontakt für Fragen zu Expertisen zur Vergleichstherapie: vergleichstherapie@awmf.org

ZVT-Seiten

Service-Seiten „Nutzenbewertung von Medikamenten“

Bewertung von Medizinprodukten

Zur fachlichen Begleitung der nationalen und europäischen Prozesse zum Themenkomplex Medizinprodukte hat die AWMF die Ad-hoc Kommission „Bewertung von Medizinprodukten“ eingesetzt. Mit Veranstaltungen und Stellungnahmen hat sie den Vorgang zum Implantateregistergesetz und die Umsetzung der EU Medizinprodukte-Verordnung kritisch begleitet.

Zur Kommission

Ansprechpartner

Prof. Dr. Ernst Klar

Vorsitzender der Ad-hoc-Kommission Bewertung von Medizinprodukten

In-vitro-Diagnostik

Im Rahmen der Diskussion zur Europäischen Verordnung für In-vitro-Diagnostik wurd im September 2019 erst als Sektion und später die Ad-hoc-Kommission „In-vitro-Diagnostik“ gegründet. Mit Positionierungen, Veranstaltungen und Arbeitshilfen begleitet sie kritisch die Implementierung der EU-Verordnung und unterstützt die Mitgliedsgesellschaften bei der Umsetzung der Verordnung.

Zur Kommission

Arbeitshilfen der Ad-hoc-Kommission

Ansprechpartner

Prof. Dr. Michael Vogeser

Vorsitzender der Ad-hoc-Kommission In-vitro-Diagnostik

Versorgungsstrukturen

Im Rahmen der Diskussion um die Krankenhausstrukturreform wurde im Februar 2023 aus der Arbeitsgruppe Medizin und Ökonomie die Ad-hoc-Kommission Versorgungsstrukturen gebildet.

Zur Kommission

Ausarbeitungen im Kontext der Krankenhausreform:

Fachkliniken – Definition Vorschlag zur Diskussion aus der AWMF-ad-hoc-Kommission Versorgungsstrukturen zur Reform der Krankenhausversorgung

Anhang - Matrix Mindestvorhaltungen Onkologie am Beispiel des Lungen-, Mamma, und Kolorektalen Karzinoms

Gemeinsames Positionspapier der onkologisch tätigen Fachgesellschaften der AWMF Ad hoc Kommission Versorgungsstrukturen zu der „Dritten Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung mit grundlegender Reform der Krankenhausvergütung“

Die Kommission arbeitet weiterhin an der Auswertung der Krankenhausstrukturreform, die finalen Gesamtergebnisse stehen noch aus.

Ansprechpartner

Dr. Manfred Gogol

Vorsitzender der Ad-hoc-Kommission Versorgungsstrukturen

Dr. Monika Nothacker

stv. Vorsitzende der Ad-hoc-Kommission Versorgungsstrukturen