
Leitlinien-Detailansicht
Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus
Stand: 31.05.2016 , gültig bis 30.05.2021
Adressaten
Direkte Anwender: Ärzte aller Fachdisziplinen aus ambulanter und stationärer Versorgung und dem Rehabilitationsbereich
Adressaten der Leitlinie sind Ärzte der Fachdisziplinen, die Patienten mit chronischem Pruritus betreuen. Dies sind insbesondere Dermatologen, Internisten und Psychosomatiker. Patienten gehörten nicht primär zur Anwenderzielgruppe; jedoch werden Patienten in die Diskussion der Leitlinienempfehlungen einbezogen.
Patientenzielgruppe
Die Leitlinie ist gültig für alle Patienten mit chronischem Pruritus (länger als 6 Wochen bestehend) bei dermatologischen Erkrankungen, internistischen Erkrankungen, durch Medikamenteneinnahme, bei Schwangerschaft, bei neurologischen Erkrankungen, bei psychiatrischen/psychosomatischen Erkrankungen oder unklarer Genese. Die Leitlinie ist auch gültig für Patienten mit Pruritus auf normaler Haut, bei Vorliegen einer Dermatose oder dem Bestehen von chronischen Kratzläsionen (Prurigo nodularis) sowie generalisiertem oder lokalisierten (Notalgia parästhetica, brachioradialer Pruritus, genitoanaler Pruritus). Die Leitlinie ist gültig für:
• alle Altersgruppen (Kinder, Erwachsene, Hochbetagte)
• Männer und Frauen
• Chronischer Pruritus jeglicher Ursache und Komorbidität
• Pruritus ab 6 Wochen Dauer
• Chronischer Pruritus jeglicher Schwere
Versorgungsbereich
Die Leitlinie bezieht sich auf die Versorgung der Patienten durch Ärzte aller Fachdisziplinen im ambulanten und stationären Bereich insbesondere in der Dermatologie, inneren Medizin und Psychosomatik. Dies bezieht insbesondere folgende Patientengruppen ein:
• Chronischer Pruritus bei Dermatosen und Prurigo
• Chronischer Pruritus bei internistischen Erkrankungen
• Chronischer Pruritus bei neurologischen Erkrankungen
• Chronischer Pruritus bei psychosomatischen/psychiatrischen Erkrankungen
-
Basisdaten
Verfügbare Dokumente
Kurzfassung der Leitlinie "Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus"- Download
- 0,36 MB
Langfassung der Leitlinie "Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus"- Download
- 0,86 MB
Leitlinienreport- Download
- 0,29 MB
Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)Visitenkarte -
Anwender- & Patientenzielgruppe
Adressaten
Direkte Anwender: Ärzte aller Fachdisziplinen aus ambulanter und stationärer Versorgung und dem Rehabilitationsbereich
Adressaten der Leitlinie sind Ärzte der Fachdisziplinen, die Patienten mit chronischem Pruritus betreuen. Dies sind insbesondere Dermatologen, Internisten und Psychosomatiker. Patienten gehörten nicht primär zur Anwenderzielgruppe; jedoch werden Patienten in die Diskussion der Leitlinienempfehlungen einbezogen.
Patientenzielgruppe
Die Leitlinie ist gültig für alle Patienten mit chronischem Pruritus (länger als 6 Wochen bestehend) bei dermatologischen Erkrankungen, internistischen Erkrankungen, durch Medikamenteneinnahme, bei Schwangerschaft, bei neurologischen Erkrankungen, bei psychiatrischen/psychosomatischen Erkrankungen oder unklarer Genese. Die Leitlinie ist auch gültig für Patienten mit Pruritus auf normaler Haut, bei Vorliegen einer Dermatose oder dem Bestehen von chronischen Kratzläsionen (Prurigo nodularis) sowie generalisiertem oder lokalisierten (Notalgia parästhetica, brachioradialer Pruritus, genitoanaler Pruritus). Die Leitlinie ist gültig für:
• alle Altersgruppen (Kinder, Erwachsene, Hochbetagte)
• Männer und Frauen
• Chronischer Pruritus jeglicher Ursache und Komorbidität
• Pruritus ab 6 Wochen Dauer
• Chronischer Pruritus jeglicher Schwere
Versorgungsbereich
Die Leitlinie bezieht sich auf die Versorgung der Patienten durch Ärzte aller Fachdisziplinen im ambulanten und stationären Bereich insbesondere in der Dermatologie, inneren Medizin und Psychosomatik. Dies bezieht insbesondere folgende Patientengruppen ein:
• Chronischer Pruritus bei Dermatosen und Prurigo
• Chronischer Pruritus bei internistischen Erkrankungen
• Chronischer Pruritus bei neurologischen Erkrankungen
• Chronischer Pruritus bei psychosomatischen/psychiatrischen Erkrankungen
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Herausgeber & Autoren
Federführende Fachgesellschaft
Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG)VisitenkarteBeteiligung weiterer AWMF-Gesellschaften
Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI)VisitenkarteDeutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)VisitenkarteDeutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)VisitenkarteDeutsche Gesellschaft für Nephrologie e.V. (DGfN)VisitenkarteDeutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM)VisitenkarteDeutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP)VisitenkarteDeutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM)VisitenkarteBeteiligung weiterer Fachgesellschaften/Organisationen
Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V., BVDDGesellschaft für Dermopharmazie (GD)Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV)Deutsche Kontaktallergie-Gruppe e.V. (DKG) der DDGLeitlinienkoordination:
Prof. Dr. Sonja Ständer Kompetenzzentrum chronischer Pruritus (KCP)
Klinik für Hautkrankheiten
Universitätsklinikum Münster
Von-Esmarch-Straße 58
48149 Münster Tel.: 0251 / 835-65510 Fax.: 0251 / 835-2559 e-Mail senden -
Inhalte
Gründe für die Themenwahl:
Chronischer Pruritus (ab 6 Wochen Dauer) ist ein fachübergreifendes Symptom und stellt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Ca. 17-23% der erwachsenen Bevölkerung sind von dem Symptom bei verschiedenen zugrunde liegenden Erkrankungen betroffen. Nur max. 50% der Patienten erhalten derzeit eine kontinuierliche ärztliche Betreuung und nur 7% eine Therapie (Daten aus einer gesundheitsökonomischen Erhebung von M. Augustin und S. Ständer; Dermatology. 2010; 221: 229-35). Bis in die 90er Jahre wurde Pruritus als Schmerzempfindung kategorisiert, bis anhand klinischer und neurophysiologischer Untersuchungen gezeigt werden konnte, dass Pruritus ein eigenständiges Symptom ist, was eine eigene Betrachtung hinsichtlich Diagnostik und Therapie bedarf. Die Leitlinie ist daher erstellt worden, um dem bis Anfang der 2000er Jahre bestehenden Mangel von systematischen und strukturierten Empfehlungen hinsichtlich der Versorgung von Patienten mit chronischem Pruritus zu kompensieren. Sie soll eine Unterstützung für Ärzte fachübergreifender Disziplinen sein, um bei Patienten mit chronischem Pruritus eine effiziente Therapien in die tägliche Routine zu integrieren. Berufsanfänger finden in Ihre eine Anleitung zur Gestaltung der Diagnostik und Therapieschritte bei betroffenen Patienten. Ziel ist eine Optimierung der Versorgung auf der Ebene von Struktur-, Prozess-, Ergebnisqualität, damit einhergehend Verbesserung der Lebensqualität der Patienten durch eine früher beginnende und effizientere Therapie. Da chronischer Pruritus keinen Einfluss auf das Langzeitüberleben hat, ist das primäre Ziel die Linderung des Symptoms mit allen Folgeerscheinungen (psychosomatische Effekte, Schlaf, Lebensqualität) als auch Verbesserung des Hautstatus bei chronischen Kratzläsionen.
Zielorientierung der Leitlinie:Das Ziel dieser Leitlinie ist:
• Eine Übersicht über die Häufigkeit und Ursachen von chronischem Pruritus zu geben
• Einen Leitfaden für die Anamnese bei chronischem Pruritus zu bieten
• Die Nomenklatur zu definieren.
• Einer einheitlichen Klassifikation zu folgen
• Eine laborchemische und radiologische, schrittweise Diagnostik bei chronischen Pruritus unklarer Genese zu definieren und als Algorithmus zu präsentieren
• Das prinzipielle, schrittweise und ökonomische Vorgehen in der Therapie bei chronischem Pruritus zu definieren und Empfehlungen der Expertenkommission dazu zu erstellen (S2k)
• Die verschiedenen Aspekte des Krankheitsbilds und der Therapiesäulen darzustellen
• Durch Empfehlungen für eine wirksame Therapie das Symptom zu behandeln und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern
• Allgemeine Empfehlungen zu Therapiemaßnahmen zu erstellen, um eine Optimierung des Hautstatus zu gewährleisten und so einer Prolongierung oder Verstärkung des Symptoms bei trockener Haut vorzubeugen
• Evidenz-basierte Therapieoptionen bei nephrogenen Pruritus aufzuzeigen
• Evidenz-basierte Therapieoptionen bei hepatobiliärem Pruritus aufzuzeigen
• Evidenz-basierte Therapieoptionen bei der atopischen Dermatitis aufzuzeigen
• Evidenz-basierte Therapieoptionen des aquagenen Pruritus aufzuzeigen
• Evidenz-basierte Therapieoptionen des paraneoplastischen Pruritus aufzuzeigen
Die flächendeckende Umsetzung der Leitlinie wird zu einer Verbesserung der Versorgung hinsichtlich Ursachensuche und Therapie der Patienten mit chronischem Pruritus führen. Die Lebensqualität bei chronischem Pruritus ist eingeschränkt und hängt stark mit der Symptomintensität, aber auch sichtbare Kratzläsionen und Schlafstörungen zusammen. Daher wird die Umsetzung der Therapieempfehlung zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Durch eine frühe Intervention kann die Chronifizierung des Symptoms verhindert werden und die Therapiedauer verkürzt werden. Zusammenfassend ist daher mit einer Ökonomisierung der Patientenversorgung, Senkung der Therapiekosten und Wiederherstellung der Lebensqualität und dadurch Leistungsfähigkeit zu rechnen.
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